Fehler bei der Anwendung

  1. Die ausgelegten Köder weisen nicht den erforderlichen Gehalt an Wirkstoff auf.

    Das verwendete Ködermaterial war überaltert oder verpilzt, oder aber es wurden Produkte/Zubereitungen im Rahmen von gemeindeweisen Entrattungen verteilt, die den Anforderungen nicht genügten.

    Abhilfe: nur frische und zugelassene Mittel verwenden.

  2. Die Tiere lehnen den Köder ab.

    Der Köder war offenbar nach Form, Geruch und Geschmack nicht attraktiv genug. Dies Problem tritt besonders dann auf, wenn in der Umgebung ausreichend gute alternativ Nahrung zur Verfügung steht (zum Beispiel CCM, Kraftfutter, Getreide). Die Färbung der Nahrung spielt bei den meisten Nageltierarten nur eine untergeordnete Rolle. Es kann auch sein, dass das verwendete Präparat überlagert oder verpilzt ist.

    Abhilfe: Zuerst verschiedene Präparate in kleineren Mengen testen und dann das Mittel verwenden, das am besten angenommen wurde.

  3. Die Tiere haben nach anfänglich ausreichendem Fraß die Verzehrmenge zu stark reduziert.

    Mögliche Gründe: erlernte Köderscheu (bei akuten schnellen Vergiftungen bringen Ratten den Tod der Artgenossen durchaus mit dem Köder in Verbindung und meiden ihn in Zukunft; Hausmäuse besitzen diese Fähigkeiten nicht) oder auch Schwächung durch die Wirkung des Mittels.

    Abhilfe: Präparatswechsel, längere Anbetungszeit.

  4. Es sind zu wenig Köderstellen angelegt.

    Abhilfe: bei Rattenbefall in Gebäuden entlang der Wände etwa alle 10-15 m eine Köderstelle einrichten, im Freiland Rattenfutterkisten entlang der stets zu erkennenden Zuwanderungswege aufstellen.
    Bei Hausmausbefall ist es auf speichern und besonders in Ställen meist nicht möglich, eine ausreichende Zahl aufzustellen, weil die Köderstationen über den ganzen Raum verteilt werden müssten, andererseits aber für Stallvieh nicht erreichbar sein dürfen.

  5. Der Köder wurde zu schnell vertilgt, das nachlegen erfolgte zu spät, zu unregelmäßig oder nur für eine zu kurze Zeitspanne.

    Abhilfe: je Köderstelle ausreichende Portionen auf Untersetzer wie Tellern, Holzbrettern oder ähnliches anbieten. Die verbrauchte Menge wird in der ersten Woche täglich, dann in etwa zweitägigen Abstand ersetzt.

  6. Es findet sich innerhalb des Reviers alternativ Futter, dass die Empfindlichkeit der Nager gegenüber den Wirkstoffen mindert, weil ein Gegengift (Antidot) enthalten ist, in diesem Fall Vitamine aus der K-Reihe (in erster Linie K1). Beispiele: Fischmehl oder fischmehlhaltiges Kraftfutter, CCM.

    Abhilfe: nagersichere Lagerung zum Beispiel des Kraftfutter; Präparate Wechsel zu Mitteln mit höherem Wirkungsgrad.

  7. Die Tiere fressen das Futter in üblicherweise ausreichender Menge, entwickeln aber wegen körpereigener (physiologischer) Besonderheiten nicht die zu erwartenden Symptome. Sie zeigen eine herabgesetzte Empfindlichkeit (Resistenz). Dies Problem trifft offenbar in erheblichen Maße für Hausmäuse zu, die ohnehin schon etwa um den Faktor 3-4 unempfindlicher als Ratten gegen die gebräuchlichen Wirkstoffe sind.

    Abhilfe: Mittelwechsel.